Vereine müssen ab Juli mehr für Sportstätten zahlen
Von unserem Redaktionsmitglied
Andreas Segeth
Erstmals seit 2006 erhöht die Stadt ihre Gebühren für die ihre kommunalen Sportstätten. Man hätte nicht mehr warten können, sagt OB Paul Krüger. Der Zeitpunkt sei richtig.
Neubrandenburg.Die Stadtvertreter haben gestern mehrheitlich für die neue Förderrichtlinie der Neubrandenburger Sportstätten gestimmt. Damit kommen einerseits bereits ab Juli höhere Kosten auf die Vereine zu, wenn sie Turnhallen oder Sportplätze der Stadt nutzen. Andererseits füllen die Einsparungen das löchrige Stadtsäckel. Noch im Jahr 2012 spart die Stadt mit der neuen Richtlinie etwa 30 000 Euro, im Jahr 2013 sollen es bereits rund 80 000 Euro sein.
Die Stadt zahlt trotzdem noch den Löwenanteil für die Sportstättennutzung durch den Vereinssport. So werden im Jahr 2013 insgesamt nur 255000 Euro durch die Vereine und andere Nutzer aufgebracht werden. Der Anteil der Stadt beträgt dann immerhin noch knapp 2,2 Millionen Euro. Außerdem zahlt sie 953000 Euro aus eigener Tasche für den Olympiastützpunkt, der Bund gibt hier nur 40700 Euro dazu. Wilfried Luttkus (CDU) dankte der Stadt, dass die Erhöhung pro Kopf noch „moderat“ ausfalle.
Dennoch warb er für einen sensiblen Umgang mit der Erhöhung. Nicht jeder Verein könne gleich seine Einnahmen erhöhen, für manche käme der Zeitpunkt trotz längerer Ankündigung einfach unpassend. Pro Verein könnten immerhin schon mal 2000 bis 5000 Euro pro Jahr zusammenkommen. Sollte es bei dem einen oder anderen Verein mal eng werden, sollte die Stadt tolerant sein. Monika Bittkau (SPD) sprach sich dafür aus, dass es besser gewesen wäre, die Anteile der Vereine in kleineren Schritten zu erhöhen.
Oberbürgermeister Paul Krüger (CDU) versprach, dass die Verwaltung im Einzelfall moderat mit dem Thema umgehen werde. Das Rathaus sei nicht daran interessiert, die Vereine an den Rand ihrer Existenz zu bringen. Er verteidigte auch den jetzigen Zeitpunkt der Erhöhung. Es sei richtig und wichtig, die eigene Sportstättenverordnung anzupassen, bevor der Landkreis eine eigene erlässt, damit dieser sich an der Stadt orientieren könne.
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